Der Jazz Circle Höngg ist als ein gesitteter,
seriöser Verein bekannt. Die Happenings wurden noch nie als gemeingefährlich
eingestuft
Es gibt aber keine Regel ohne Ausnahme. Ein Happening kann vollständig ausarten, wenn in Höngg
Rock gespielt wird. Glücklicherweise erwies sich die Bauweise des Saals recht robust und es kam zu keinen Abstürzen und Ausschreitungen.
Am Anfang versuchte man zwar in der Tradition des alten Jazz ein Paar klassische Stücke im O-Ton zu spielen, was aber
ziemlich misslang.
Die Musiker waren bereits geil auf die kommende Rock-Session, so dass die Mischung von Old-Time-Jazz und Rock einige "spezielle Arrangements" hervorgebrachte.
Aber dann kam er. Elvis lebt! Und mit ihm auch
Beatles, Bill Halley,
Little Richard, Jerry Lee Lewis und andere.
Die Gartenschüür verwandelte sich in ein Rocklokal irgendwo im Liverpool.
Mad Bob Kouba heizte alle mit harten Rock-Songs
an, unterstützt durch
Danny Hausherr am Klavier, der später mit seiner satten Stimme überraschte. Und die anderen Musiker nahmen voll diese Begeisterung auf.
Ivan Hrdina verwandelte seinen feinen Swing-Stil in einen harten Rock-Sound.
Jörg Bohni spielte seine Soli auf dem Tenorsaxophon, wie wir von Aufnahmen von Bill Halley kennen.
Richi Tichy zeigte, dass er nicht nur verspielte Melodien vortragen kann, sondern auch kräftig rocken kann.
Jirka Hoppe war vollständig entfesselt und sang kräftig mit - die Organisatoren entzogen ihm
aber prophylaktisch Mikrofon, so dass zu Erleichterung von allen nicht viel von seinem Gesang
zu hören war.
Die beiden Koryphäen des Jazz Circles Miro Steiner und Ivan Kubias
zeigten ebenfalls, dass sie sich in Rock zu Hause fühlen.
Bei der anschliessenden Jam Session rockten Mario Tiziani,
Jan Zeman und John Service.
Die Situetion beruhigte sich langsam.
Ines Haverland konnte einige gute alte Songs vortragen und Ondi Locher noch ein Paar Old-Time-Stücke auf seinem Sousaphon mitspielen.
Zum Schluss kam noch eine Fusion von Rock und Jazz und Funk - eine weitere
Stillnote, welche den Abend in der Gartenschüür abrundete.
René Marin fotografierte wieder und seine Fotos sind
hier
zu sehen.