Donnerstag, 6. Oktober 2011 von 20 bis 23 Uhr
in der Gartenschüür, Restaurant Grünwald
Benny Goodman war der
bekannteste Klarinettist der dreissiger Jahre und
gilt
als einer der populärsten Protagonisten des Swings. Unbestätigten
Gerüchten
nach ist er am 13. Juni 1986 in New York gestorben. Aber wie das auch
bei
anderen Giganten ist (
ELVIS LEBT!), sind alle sicher, dass Benny
Goodman immer
noch irgendwo auf seiner Klarinette spielt. Falls
er wirklich gestorben sein sollte – seine Musik reinkarniert sich und
kommt immer wieder zu uns auf diese Welt.
Eine besonders gut gelungene Reinkarnation war das Jazz
Happening mit Bruce
Roberts beim Jazz Circle Höngg. Man musste nur ein wenig
die Augen
schliessen
und genau hinhören. Schon fand man sich in der Carnegie Hall wieder und
spürte
die unverkennbaren Vibrationen des Swings der dreissiger Jahre.
Bruce, ein
gebürtiger Engländer, gehört in der Schweiz (wie
Benny
Goodman in
den USA) seit
Jahren zur Spitze der Swing-Szene und ist ein gefragtes Mitglied vieler
Jazzbands. Bruce spielt auf seiner Klarinette Musik aller Stile. Für
das "Reminiscence to Benny
Goodman" Happening verwöhnte er
uns mit Swing, wie ihn Benny Goodman immer spielte.
Benny Goodman hat für das Jazz Happening in Höngg zwei seiner
besten Musiker
mitgebracht. Goodmans Pianist, Teddy
Wilson, gab seine Seele Hans
Krauer. Schlagzeuger
Gene Kruppa führte
perfekt die Hände und Füsse von Ivan
Hrdina.
Aber auch andere Freunde von Benny Goodman waren dabei: Miro Steiner (tb),
Ivan Kubias (tp) und John Mumford (b).
Ivan Kubias
eröffnete den Abend mit einem Kurzvortrag, in dem er das Leben und die Musik von Benny Goodman
zusammenfasste.
Wie es die Tradition verlangt, gesellten sich in der zweiten
Hälfte viele Musiker zur Band, um an einer Jam Session teilzunehmen. So holten
bereits im zweiten Set Roberto Ammann
seine Gitarre und Ruedi Bleuer
das Plectrumbanjo.
Spontan gestalteten die beiden Hausnachbaren ein Duo. Thomas Strickler
bereitete sich zwar
vor, musste dann das Set aber wieder verlassen. Genauso wie Jirka
Hoppe, der noch
einige Fotos schiessen konnte. Für Simon
Palser wurde es zu spät, er
wird jedoch am 20. Oktober zusammen mit Simon Holliday einen eigenen
Abend
bestreiten. So konnte sich Mario Tizziani
hinter das Schlagzeug setzen,
um seine Begleiterin und andere Gäste von seinen Qualitäten zu
überzeugen.
Weil die Black Bottom Stompers ihre Probe strichen, war neben Bruce und
Ruedi auch Alan Rogers
anwesend und trug auf dem Piano zusammen mit dem
Protagonisten Bruce eine Komposition von Jelly Roll Morton vor. Zum
Schluss spielte
Jarda Havlin auf der
Klarinette und die Konzertgäste wurden in den
inzwischen
eingesetzten
Regen entlassen.
Bilder
von diesem unvergesslichen Abend sind hier
(von Jiří Přenosil) und
hier (von Jirka
Hoppe) zu sehen. Im letzteren sind auch zwei
Videos enthalten,
welche die swingende Atmosphäre bestens dokumentieren.
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