JAZZ & VOICE Nr. XXVI
Regi Sager (Radio SRF1)
Regi Sager betonte
mehrmals, wie sehr sie sich auf ihren Auftritt in Jazz Circle freut und
wie gern sie sich auf ihren letzten Auftritt vor
zwei Jahren
erinnert, als der erste Set im Garten stattfand. Dann kam der Regen und
der Rest des Abends spielte sich in der Gartenschüür ab - nach einem
mehr oder weniger chaotisch geordneten Umzug.
Durch die Erfahrungen belehrt, entschieden sich die
Veranstalter (zwar sehr ungern), das Happening drinnen durchzuführen,
aber alle vorhandene
Fenster zu öffnen. Dies war sehr ratsam nicht nur wegen der warmen
Witterung draussen, sondern auch wegen der heissen Stimmung drinnen.
Regi legte
vom Beginn weg los, mal im schnelleren, mal im
langsameren Tempo, mal gar im Sambarythmus, an die kommende Fusball WM
im heissen Brasilien erinnernd. Ihr Temperament wirkte an die Besucher
sehr ansteckend und bald wurde freudig mitgeklatscht.
Bei der Musiker-Vorstellung kam es erstens anders und
zweitens als man in der Einladung zum Event dachte: Bei seinem CZ-
Aufenthalt brachte der Präsi
in Erfahrung, das der exzellente Kontrabass-Spieler Vincenc Kummer nach
Zürich reist. Er ist hierzulande bestens bekannt, wirkte er doch
jahrelang
bei den bekanntesten Zürcher Jazzformationen. Sein perfekter Bassspiel
ist ein Lehrstück in der Harmionieführung - für
alle Musikerkollegen ein Genuss und eine aussergewöhnliche
Motivation.
Regi sang
einige
nicht allzu bekannte Lieder, doch die Begleitung, wie auch die
ergänzenden
Instrumentalsoli, wurden souverän vorgetragen. Ivan Kubias, Trompete,
Jörg Bohny,
Tenorsaxophon und Miro Steiner,
Posaune gaben ihr Bestes.
Sie waren in der second line begleitet von Alan Rogers am
Klavier, Ivan Hrdina,
Schlagzeug und Hanspeter Hotz,
der anstatt Bass (wie angekündigt) überraschend Gitarre oder
Banjo spielte.
Auch sie konnten perfekte Soli spielen und somit weitere Höhepunkte
setzen.
An der diesmal etwas kürzeren Jam Session spielte dann Danny Hausherr,
Tenorsax und Gesang, Jan Zeman
am Klavier und last but not least,
Alberto Tomaso Rossi, ein Drummer, der nach 20 Jahren in
der Schweiz
nach Südafrika umgezogen ist und jetzt seinen funf-und-x-ten Geburtstag
feiern kam... Das war eine weitere Überraschung.
Auch seine früheren
Kollegen von der Lazy River
Jazzband (Erwin Widmer, Hans Wunderli,
Walter Gloor, Jirka Hoppe und Santos
Krätzer) wurden überraschenderweise gesichtet, jedoch so müde nach
ihrer
vorherigen anstrengenden Probe, so dass sie anstatt zu spielen
lieber ein Bier
tranken. Die immer
anwesenden, treuen Drummer Mario
Tiziani, Wim Dijkstra
und René Marin kamen
nicht zum Einsatz
Nach der abschliessenden Route
66 (wieder mit Regi Sager) starteten alle
ihre Harleys (?) und
begaben sich auf die Heim-Route.
Diejenigen, die den abschliessenden Umtrunk im
Gartenrestaurant
genossen, konnten feststellen, dass die Temperatur gar nicht so tief
gefallen ist wie befürchtet. Sie können sich nun auf das nächste Mal
freuen, vielleicht mal im Garten?
Fotos vom René Marin sind hier zu sehen.
Am nächsten Tag hat uns
ein Mail von Werni Pflanzer
erreicht:
Vor einem Jahr etwa, habe ich
geschrieben, dass Regi Sager quasi als Bandleader und Inspiration
zugleich für die Musiker um sich herum ist.
Heute erlebte ich dass der jazzcircle fasziniert Regi Sager in ihrer
Interpretation der Stücke wahrnimmt und im Spiel antwortet. Gegenseitig
war viel Sympathie zueinander spürbar geworden.
Liebe Frau Sager, sie
haben uns heute wunderbare Zeiten erleben lassen….., auch deshalb, weil
sie uns in den Bann gezogen haben, wie niemals zuvor.
Unsere Hochachtung an alle Gastmusiker, an die Mitglieder des
jazzcircle und natürlich an sie Frau Sager.