Jazz Happening
Trombonade II.
Der
Jazz Circle Höngg spielte sich mit der Trombonade in eine andere
Jazzwelt. Immer noch traditionell, aber mit viel Unkonventionellem und
Fantasie erlebten die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer einen
spannenden und auch lustigen Jazzabend.
Der Titel des Abends, Trombonade,
versprach, dass nebst der traditionellen Jazzbandbesetzung mehrere Posaunen (Trombones) den Ton angaben.
Übrigens Tromba (italienisch) bedeutet grosse Trompete und existiert
seit dem 15. Jahrhundert bis heute mit Unterbrüchen, wiederentdeckt und
modifiziert zuerst in der klassischen Musik, dann im 20. Jahrhundert im
Jazz.
Miro Steiner, selbst Posaunist gelang es für diesen Abend namhafte
weitere Posaunisten um sich zu scharen: John Service, Werner Gisin,
Werner Nachtnebel, Martin Simmen, Rolf Winiger. Dazu am Bass Jirka
Hoppe, später auch Trombone, Schlagzeug Ivan Hrdina, Mario Tiziani,
Simon Palser, Piano Franta Petrus, Jan Zeman, Alan Rogers, Trompete
Günther Sellenath, Saxophon Erich Eggimann, Es-Tuba Ondi Locher,
gesungen hat Ines Haverland.
Wie üblich, begann auch die Trombonade mit „When my Dreamboat Comes Home“,
weitere Stücke in wechselnder Besetzung folgten, manchmal mit kleinen
Unterbrüchen, in denen sich die Musiker z.B. über die Tonart einigten.
Das bekannte Stück “Wabash blues“ wurde von den dreissigen Jahren des
letzten Jahrhunderts geschickt ins 21. Jahrhundert transportiert. John
Service, ein Musiker der Chris Barber Band, spielte mit Alan Rogers
“I’m coming Virginia“ überzeugend. Er intonierte ebenfalls mit Miro das
Stück „Ory's Creole Trombone“ ganz in Tradition des Armstrong.
Mit
„Slowboat to China“ begann das zweite Set dieses Abends mit einem
Sound, der nur von sechs Posaunen zu erreichen ist. Martin Simmen
schrieb das Stück „Making whoopie“ für vier Posaunen um und zeigte,
dass das Lied durchaus neue Qualitäten beinhaltet. Es folgte “Bye Bye
Blackbird“mit Rolf Winiger, mit einer virtuosen Begleitung von Alan
Rogers am Piano.
Zum Abschluss des Abends folgte wie gewohnt eine
Jamsession. Ein grandioses Finale mit zwölf Musikern und den Stücken
„Perdido“ und „When the Saints Go Marching in“ beendete den
abwechslungsreichen und einzigartigen Musikgenuss, der noch nicht ganz
ausgeklungen ist, nämlich immer noch nachschwingt. Es war ein wahrer Jazz der zwanziger und
dreissiger Jahre des 20, heute von und für Menschen vom 21. Jahrhundert
gespielt.
René fotografierte wieder und seine Fotos sind hier
zu sehen.