Vielen Besuchern des Happenings war die Beziehung zwischen New Orleans und Budapest am Anfang etwas
unklar. Was verbindet musikalisch eine Stadt mitten in Europa mit einer
Stadt im Süden von USA?
Solche Bedenken wurden bereits während des ersten Stückes
zerstreut -
der Abend war ein Feuerwerk vom Jazz erster Sahne, gemischt mit
Show-Einlagen und musikalischen Spässchen.
Die Musiker aus Ungarn haben
eine professionelle Ausbildung. Der Klarinettist / Saxophonist Zoltán
Finok spielt mitreissend seine Instrumente und kümmert
sich als Leader
um beinahe alle Aufgaben rund um die Band. Er bekommt Unterstützung vom
Trompeter István Lázár,
der bei den verschiedenen Songs einmal als
Louis Armstrong, einmal als Louis Prima spielte und sang. Der andere
Sänger ist der Posaunist Tamás
Kovács - ein Komödiant, Showman, der mit
Mädchenstimme oder als Jodler das Publikum zum Lachen bringt. Natürlich
spielt er zwischendurch elegante und rassige Soli. Die Rhythmusgruppe
war sehr kompakt, stabil und tempofest. Auch solistisch konnten sich
Balázs Lázár an der
Gitarre, János Lutz
am Bass und Zoltán Horvath
als
Drummer bestens profilieren. Alles in allem wäre es ungerecht, wenn man
einzelne Musiker oder ihre Beiträge hervorheben möchte. Sie bildeten
eine perfekte musikalische Einheit. Man kann sagen, dass man in Höngg
eine der europäischen Spitzenbands erleben durfte.
Der Abend hat etwas länger gedauert. Das Publikum verlangte
Zugaben,
die Musiker liessen sich nicht zweimal bitten. Zum Schluss standen auch
die Jazzer des Jazz Circle Höngg, Jörg
Bohny Tenorsax, Miro
Steiner
Trombone, Jirka Hoppe
Bass und Ondi Locher
Sousaphon auf und mischten
tüchtig mit. Der Letztgenannte brachte auch visuell mit seinem riesigen
Instrument die gute alte New Orleans Stimmung herbei.