Jazz Happening
Tribute to "Jelly Roll" Morton
Der Sommer ist nun meteorologisch vorbei, die Happenings finden wieder
in der Gartenschüür statt. Die thematischen Abende, an den wir uns an
die Jazzlegenden des letzten Jahrtausends erinnern, gehen weiter.
"Jelly Roll” Morton
* 20. September 1885 in Gulfport/Mississippi als
Ferdinand Joseph La Menthe; † 10. Juli 1941 in Los Angeles, war ein
US-amerikanischer Pianist, Komponist und Bandleader. Er gilt als einer
der einflussreichsten Jazzmusiker seiner Zeit. Sein Spitzname „Jelly
Roll“ hatte
einen sexuellen Hintersinn, der (zumindest) damals allgemein verstanden
wurde, nach der herrschenden puritanischen Sprachnorm aber als
unsittlich galt, und diente ursprünglich als Anspielung auf Mortons
zahlreiche Affären.
Tribut an Jelly Roll Morton war ein Anlass, der dem
traditionellen Jazz gewidmet wurde, was das Publikum sehr zu schätzen
wusste. Die ersten zwei Sets verliefen gemäss dem vorbereiteten
Programm, viele Titel waren reichlich mit Applaus belohnt. Der
Darsteller des Gefeierten, der Pianist Alan
Rogers, hat sich wie üblich
in seine Rolle voll eingeklinkt und zeigte mehrere authentische Soli
und Solonummern. Bruce Roberts
mit der Klarinette brillierte mit ihm
zusammen im Duett bei Shreverport
Joys, während Ivan
Kubias mit der
Trompete und seiner Leadstimmme souverän durch den Abend führte. Miro
Steiner unterstützte ihn mit seiner Posaune nach Kräften.
In der second
line wechselten sich Ondi Locher,
Sousaphon und Hanspeter Hotz,
Kontrabass ab und sorgten somit jeweils für den entsprechenden
Gesamt-Soundwechsel. Das Banjo spielte Werner Siegenthaler, das
Schlagzeug oder das Waschbrett Ivan
Hrdina, beide nicht nur als
Begleiter, sondern auch als mitreißenden Solisten.
Nach der zweiten Pause kamen weitere Höhepunkte in den
Gesangsnummern
von Ines Haverland
und Milada Stöcklin.
Die anwesenden Musiker Erich
Eggimann, Altsaxophon, (er hatte die Anlage und die
Spotbeleuchtung
betreut), Mario Tiziani,
Drums und Johnny Turi Nagy,
Klarinette, kamen
zu ihrem Einsatz, als plötzlich John
Service mit der Posaune auftauchte
und die Runde richtig in Ektase verführte.
Und René Marin hat wieder alles
fotografiert.