Tribute to Stan Getz
Tenorsaxophon
Stan Getz (* 2. Februar 1927 , in Philadelphia, als Stanley Gayetzsky, ein Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine; + 6. Juni 1991 in Malibu) gehörte über Jahrzehnte zu den einflussreichsten Saxophonisten der Welt. Er war stilbildend im Bereich des Cool Jazz und Bebop, später war er ein herausragender Mainstream Saxophonist und galt als eleganter Melodiker. Er wurde mit elf Grammy Awards ausgezeichnet.
An diesem bedeutsamen Abend spielte Richard Lipiec am Tenorsaxophon die Songs vom Stan Getz nach. Und wie er sie spielte! Bei den schnelleren kam seine stupende Technik zur Geltung, bei den Samba und Bossa Nova Titeln vom Jobim und Gilberto sein Rhythmusgefühl, die Balladen trug er mit viel Gefühl vor. Die Zuhörer waren vom ersten Ton an mitgerissen. Für "Corcovado" und "Wave" wechselte er zu Querflöte und deutete an, wie "cool jazz" tönt. Und wenn er sang, dachte man beinahe, die leise Stimme von João Gilberto zu hören.
Ein profunder Begleiter am Kontrabass war Roman Dylag, der in den Sechzigern Stan Getz an seiner Europa-Tournee mit einem Trio begleitet hat. Heute, nach
57 Jahren (!) noch gut in Form, hoffte er an der Jam Session ausgewechselt zu werden. Trotz Müdigkeit war er bis zum Schluss voll dabei und solierte brillant. Am Piano zeigte
Thomas Treichler viel musikalisches Feingefühl und Jazz-Verständnis. Eine Probe am Vorabend reichte und das begleitende Trio mit Ivan Hrdina am Schlagzeug war bestens eingespielt. Die Bläser
Ivan Kubias, Trompete und Miro Steiner, Posaune, setzten sich bei Bedarf ein und sorgten für zusätzliche Akzente.
An der Jam Session in einem ungewöhnlich modernen Stil nahmen
Erich Eggimann, Altsaxophon,
Thomas Strickler, Klarinette,
Richi Schmied, Trompete, Mario Tiziani, Schlagzeug und
Jörg Bohny, Tenorsaxophon teil. Die zwei Tenöre sorgten bei "Lester Leaps In" für heisse Minuten in der Gartenschüür. Alle diese Musiker gaben ihr Bestes, streuten abwechselnd ihre Soli ein und trugen zum abwechslungsreichen Abend bei.
Zurückhaltung übten Pepe Pelc, welcher leider ohne die Posaune kam, der Rocker
Bob Kouba ohne Gitarre und
Lada Pochman, der nach gefühlten 10 Jahren Vorbereitung bald, nach eigener Aussage, einmal mitsingen wird. Die Fotos vom
René Marin können hier bewundert werden.