Jazz Happening
Alphorn und Klarinette
Jazz Circle Höngg ist bereit zu experimentieren. Das
Alphorn kennen die Schweizer aus den Bergen, die Europäer spätestens seit dem Erfolg (6.
Platz) vom
Pepe Lienhardt am Eurovision Song Contest 1977 mit "
Swiss Lady". Und die Höngger haben jetzt live in der Gartenschüür die Gelegenheit gehabt, das Instrument aus der nächsten Nähe kennenzulernen.
Bei der Probe am späten Nachmittag sind wie üblich die Kinder vom Spielplatz neugierig reingekommen und die Klänge des Alphorns ertönten im ganzen Rütihof, wenn nicht im ganzen Höngg. Ob deswegen die Schüür voll besetzt war? Jedenfalls musste Marie Vichr zusätzliche Gartenstühle herbei bringen.
Die Musiker zeigten sich sehr flexibel. Thomas Gilg stellte das Programm zusammen und führte die Anwesenden in das musikalische und das technische Geheimnis der beiden anwesenden Instrumente. Er spielte ein schwarzes Alphorn aus
Carbon, das zusammenlegbar ist
- sehr praktisch beim Transport. Eine Unterstützung erhielt Thomas war
Max Schnurrenberger, der neben dem Alphorn aus Fichtenholz auch Trompete spielte. Später wechselte Thomas zu der Klarinette, noch später zu Baritonsaxophon. Und so hörte man auf diesem letztgenannten Instrument zusammen mit den anderen Musikern einen überraschend modernen Song „Apple Core“ vom Altmeister Gerry Mulligan gespielt.
Die begleitenden Musiker waren Ivan Kubias, Trompete,
Ivan Hrdina, Schlagzeug, Miro Steiner, Posaune,
Heinz Glauser, Banjo/Gitarre,
Hans Schläpfer, Kontrabass und
Jan Zeman, Piano. Sie haben die Besonderheiten der Instrumente, die sie begleitet haben, zu berücksichtigen. Einerseits den Klang und die melodischen Ungenauigkeiten auszugleichen und anderseits gewisse Songs in unüblichen Tonarten zu spielen. Alles bedingt und dadurch entschuldigt durch die instrumentalen Eigenschaften des Alphorns. Auf diesem können nämlich nicht alle üblichen und benötigten Töne und Tonleiter gespielt werden,
sonder nur deren etwa zwölf und zwar ziemlich unregelmässig über mehrere Oktaven
verteilt (Mathematiker wissen warum). Eine echte Herausforderung für die beiden Gastmusiker.
So wechselten sich bekannte Jazzsongs mit volkstümlichen Melodien. Nach der Pause erklang eine melancholische, eindrückliche Komposition „Alpenzauber, Ballade für Alphorn“, die Thomas und Max alleine vorgetragen haben. Die Volkslieder „Mir Senne heis luschtig“ und „S‘Ramseyers“ ertönten mit der rhythmischen jazzigen Begleitung.
Als die Jam Session angekündigt wurde, war der Tonmeister
Erich Eggimann mit seinem Altsaxophon und
John Servicei dabei. John sang zuerst und dann holte er die Posaune und es war plötzlich nochmals heisser in der heissen Jazznacht. Nach drei Monaten sass die wieder gesunde
Ines Haverland in der vordersten Reihe und sang die Lieder nicht mehr in
Es sondern in C, worauf ihr Vorname zu
IneC umgewandelt wurde.
Etwas Besonderes wurde noch vor der Probe vorbereitet. Marietta Nick stellte freundlicherweise schwarze Tücher zur Verfügung, die als Vorhänge hinter den Musikern aufgehängt wurden. Dadurch ist ein völlig anderes Ambiente entstanden,
was auf den Fotos
vom René Marin bestens zu sehen ist. Unter den Bildern ist auch ein 4 Minuten
Video von Marietta zu sehen.