Wieder einmal eine Entdeckung, wieder einmal eine Überraschung.
Natürlich nur für die Zürcher, die sich in der Aargauer Musikszene nicht so gut auskennen, und für die der Namensvetter, Pianist und Bandleader
Buddha Scheidegger eher ein Begriff ist. Die anwesenden Aargauer Bigband-Kollegen von
Kurt „Charly“ Scheidegger wissen um seine Qualitäten, waren jedoch neugierig, wie er sich auf diesem musikalischen Neufeld schlagen wird.
Und er hat es allen gezeigt, eigentlich auch erklärt, als er später seinen Werdegang kurz geschildert hat.
Die Klarinette war sein erstes Instrument und natürlich hat es ihn zum Jazz gezogen und natürlich war es in dieser Zeit das Dixieland, was üblicherweise zuerst gespielt wird. Was er nicht verraten hat war, dass er sich in den letzten Tagen zusammen mit einem Freund intensiv mit den Songs auf dem Programm auseinandergesetzt hat. So brauchte es keine lange Anlaufzeit, um sich mit den anderen Musikern zu finden. Die gute Stunde am Spätnachmittag hat ihn beruhigt, weil sich gezeigt hat, dass die Anderen keine Anfänger sind. Während dieser Probe sind darum eher organisatorische Fragen geklärt worden, wer fängt an, wer wann soliert, wie wird der Schluss sein...
Die Gartenschüür war für einmal nicht ganz vollständig besetzt. Einige Fans sind lieber beim Jass-Zirkel als beim Jazz Circle geblieben. Sie haben dann einen wunderbaren, jazzerfüllten Abend verpasst.
Das Tenorsaxophon hat halt einen für den Jazz typischen Sound. Kurt hat ihn gewusst eingesetzt, sowohl bei
rassigeren (Rosetta, Jive at Five) wie auch bei
balladesken Nummern (Cry me a River, Blue and
sentimental). Bei einigen Songs spielte er Klarinette (A Smooth One), was eine
angenehme Abwechslung war. Die begleitenden Musiker Elmar Kluth, Piano,
Jimmy Wettach, Kontrabass und
Ivan Hrdina, Schlagzeug, haben souverän in den geforderten Tempi und im erforderlichen Stil begleitet. Sie haben aber auch bei ihren Soli gezeigt, über welche Technik und Einfühlungsvermögen sie verfügen. Das waren die anderen Höhepunkte des Abends.
Eine weitere Unterstützung des Protagonisten boten die ergänzenden Bläser,
Markus Hächler, Trompete und
Miro Steiner, Posaune. Sie spielten mit, wenn es passte, bildeten Dreiklänge, spielten ihre Soli, oder liessen Kurts Saxophon alleine im Vordergrund. Markus, ein Louis Armstrong Verehrer, hat eine Solonummer von ihm vorgetragen, „I Want a Little Girl“, wobei er sich als talentierter Sänger präsentieren konnte. Er kommt aus Schafisheim bei Lenzburg im Kanton Aargau, wie auch ein anderer Trompeter, der sogar unser Klubmitglied ist. In diesem Dorf leben also zwei Jazztrompeter und seit kurzem befinden sich hier auch zwei „Freudenhäuser“ - welch ein Zufall ☺
Solche Häuser sind in New Orleans an der Bourbon Street Orte, wo damals und auch noch heute viel
vom besten Jazz gespielt wird. Auch welch ein Zufall.
Wenn schon die zweite Stunde fast vorbei war, wurde Ines Haverland eingeladen, zwei Songs zu singen. Am Piano hat sie
Jan Zeman begleitet.
Die Videos hat Adel Tagher gedreht, die Fotos hat
René Marin geschossen, diese sind
hier zu finden.
Mehrere Videos sieht man, wenn man auf die drei Striche rechts oben im unteren Bild klickt.