Keine Gruppenbildung, keine Versammlungen, keine Begrüssung durch Händeschütteln, Umarmen, Küssen, kein Babysitten der Enkelkinder, den Abstand von zwei Metern einhalten, das Tragen einer Maske - alles Empfehlungen und Verbote, die das persönliche Leben tief treffen. Schwer zu tolerieren für Menschen, die es gewohnt sind, sich ohne Einschränkungen zu verhalten und zu bewegen. Für die Risikogruppe 65+, gesundheitlich top, sehr schwer zu ertragen, insbesondere wenn ihre Mitglieder musikalisch interessiert sind.
Nach einigen Wochen der Isolation gab es also ein "zufälliges" Treffen am Waldrand auf einem Hügel mit dem wunderschönen Blick auf die kleine Weltstadt, den See und die Alpen im Hintergrund.
Es war kein Protest oder eine Demonstration, sondern eine blosse Reaktion auf die lange Zeit der Einsamkeit, als ein gemeinsames Hobby zu pflegen unmöglich war.
Natürlich hielten die Musiker beim Spielen den vorgeschriebenen Abstand von zwei Metern ein.
Es wurde empfohlen, sich aus gesundheitlichen Gründen im Freien zu bewegen, laufen, rennen,
Velo fahren. Dies bewirkte, dass in kurzer Zeit um den kleinen Platz an die zwanzig Zuhörer
und Zuschauer herumstanden. Einige schauten und hörten eine Weile überrascht zu, applaudierten, gingen dann wieder, andere kamen, ein Paar tanzte spontan. Auf den Wunsch "weiter spielen bitte, wir lassen Euch dafür etwas vom Grill probieren" war es aufgrund der abendlichen Abkühlung nicht möglich einzutreten und das Angebot an vegetarischen Snacks überzeugte nicht alle.
In der Zwischenzeit haben weitere spontane Treffen stattgefunden, mit den gleichen und auch anderen Musikern.
Wegen des Corona Virus mussten viele Happenings abgesagt werden.
Die Stammmusiker liessen sich aber die Freude nicht nehmen und traffen sich mehrmals zu einem "ganz zufälligen Schbaziergang" am Waldrand auf den Hönggerberg